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Allgemeines

Die Langwelle ist der Frequenzbereich, in dem die ersten Rundfunkübertragungen überhaupt gemacht wurden. Er liegt noch unter dem bekannteren Mittelwellenbereich.

Der Langwellenbereich erstreckt sich von 153kHz bis 279 kHz. Dieser Bereich wird wie die Mittelwelle unterteilt in Frequenzen im 9kHz Abstand, weshalb es also 15 Kanäle auf LW gibt, auf denen gesendet werden kann. Lediglich rund um 180kHz wird von dem 9kHz Raster abgweichen. Da hier eigentlich 2 Langwellensender auf der gleichen Frequenz wären und sich gegenseitig erheblich stören würden, hat man den einen (Oranienburg, derzeit Deutschlandradio Kultur) auf 177kHz verlagert, den anderen auf 183 kHz (Saarlouis, Europe 1), weshalb sich beide Sender nur noch gering stören. Alle Empfänger mit digitaler Frequenzabstimmung lassen sich aus diesem Grunde im 3kHz Raster statt im 9kHz Raster abstimmen.

Das Spektrum der Rundfunkwellen

Reichweite der Langwelle

Wie auf der Mittelwelle, breitet sich das Signal der Langwelle auf zweierlei Art und Weise aus, über die Bodenwelle und die Raumwelle (siehe MW). Je kleiner die Frequenz ist, desto weiter reicht die Bodenwelle. Da die Frequenzen der Langwelle im Vergleich zur Mittelwelle sehr viel niedriger sind, erreichen Langwellensender über die Bodenwelle nicht nur eine etwas größere Reichweite als UKW-Sender, sondern sind in einem Radius von 500-2000km zu empfangen. Der Empfang eines Langwellensenders ist bei entsprechender Leistung also in ganz Europa möglich, auch tagsüber. Nachts kommt auch auf der Langwelle die Raumwelle als Übertragungsweg hinzu, allerdings spielt dieser in Punkto Erhöhung der Reichweite kaum mehr eine Rolle. Genaueres über Raum- und Bodenwelle finden Sie im Artikel über die Mittelwelle

Amplitudenmodulation (AM)

Oftmals wird die Langwelle (zusammen mit der Mittelwelle) auch als AM bezeichnet. AM steht für Amplitudenmodulation und bezeichnet die Art und Weise, wie die zu übertragenden Töne auf die sog. Trägerfrequenz, also auf die Frequenz, die man dann am Empfänger einstellen muss, aufmoduliert wird. Genaueres hierzu finden Sie im Artikel über die Mittelwelle.

Zukunft der Langwelle

Der bessere Klang von UKW hat in den letzten Jahrzehnten dazu geführt, dass zumindest hierzulande die Mittelwelle ein Schattendasein führt. Die Langwelle, die bedingt durch ihren relativ kleinen Frequenzbereich nur wenigen Sendern Platz bietet, fehlt in sehr vielen modernen Empfängern sogar komplett. Allerdings ist die Langwelle aufgrund der sehr hohen Reichweite der Bodenwelle auch tagsüber für einen flächendeckenden deutschlandweiten Empfang geeignet. So kann man das Programm des Deutschlandfunks auf 153 kHz und 207 kHz in ganz Deutschland gut empfangen. Als Alternative zu der sehr lückenhaften UKW-Versorgung des DLFs ist die LW hier doch noch sehr wichtig. Gerade auch im Urlaub kann man hier auch tagsüber Sender aus Deutschland empfangen. Dies ist sonst nur auf der Kurzwelle oder via Satellit möglich, sowie nur abends und nachts auf der Mittelwelle. Dennoch hat die Langwelle heute eher noch weniger Bedeutung als die Mittelwelle.

Große Hoffnungen wurden in Digitalisierung der AM-Bänder gesetzt. Das hierzu genutzte Verfahren heißt DRM (Digital Radio Mondiale) und sollte eine Renaissance für diese Wellenbereiche sein. Aufgrund der geringen Verfügbarkeit von massentauglichen Empfangsgeräten und den atmosphärischen Störungen, die auch vor digitalen Signalen keinen Halt machen, konnte sich dieses System nicht durchsetzen. Die Zukunft der Langwellenausstrahlungen ist derzeit ungewiss. In einigen europäischen Nachbarländern wurden die Sendeleistungen teils drastisch rduziert oder die Sendungen eingestellt. Die deutschen Langwellensender stehen Stand 2014 auch auf dem Prüfstand.

Wo finde ich eine Frequenzliste aller LW-Sender?

In der Sender-Tabelle der jeweiligen Länder werden in einer gesonderten Tabelle auch die AM-Frequenzen aufgeführt, soweit im jeweiligen Land auf den AM-Bändern gesendet wird.

Eine komplette und übersichtlichere Auflistung finden Sie unter http://www.mwlist.org/, der MWLIST, die auch Langwellenfrequenzen enthält.