Allgemeines

DAB oder "Digital Radio" ist ein neues digitales Hörfunksystem, welches die schwierige Aufgabe angetreten hat, das heutige UKW-Radio abzulösen. Da die Einführung von DAB sehr zäh verläuft, ist man nun von dem Gedanken, UKW schnell abzulösen, abgekommen und sieht DAB eher als Ergänzung zu UKW. Die Zukunft im terrestrischen Radio wird also in jedem Fall aufregend: das herkömmliche bekannte UKW, DAB und DRM als Ergänzung. DAB bietet gegenüber UKW störungsfreieren Empfang sowie CD-nahe Qualität.

Technik

Im Unterschied zu UKW werden bei DAB sog. Gleichwellennetze eingesetzt, d.h. jeder Senderstandort eines Netzes sendet auf der selben Frequenz. Die einzelnen Sender auf gleicher Frequenz stören sich nicht gegenseitig wie bei UKW, sondern ergänzen sich. Durch Einsatz von Gleichwellennetzen lassen sich effektiv Frequenzen sparen. Dadurch und durch den Einsatz von MPEG 1 Layer 2 Kompression bringt man gegenüber UKW um einiges mehr Radiostationen in einem Frequenzbereich unter. Ausgestrahlt werden die Programme in sog. Ensembles, d.h. pro Senderkette wird ein Ensemble ausgestrahlt. In ein Ensemble passen für gewöhnlich 6-7 Programme in CD-naher Qualität. DAB sendet, da das UKW-Band bereits voll belegt ist, im Band III (200MHz), das ist ein Bereich, der bisher auch vom TV benutzt wird. Der Kanal 12 ist bereits bundesweit für DAB reserviert. Weitere Kapazitäten wurden im sog. L-Band bereits gestellt, welches sich aufgrund der hohen Frequenzen (1,4GHz) nur für lokale Versorgung eignet und wohl auch zukünftig nur in Städten verwendet wird, obwohl bundesweit 2 Abdeckungen pro Region im L-Band vorgesehen sind. Derzeit ist in Deutschland pro Bundesland ein Ensemble belegt. Zusätzlich gibt es in einigen städtischen Regionen noch ergänzende Lokalensembles.

Zukunft

Das Band III wird parallel zu DAB auch für DVB-T verwendet werden. DVB-T soll die analoge TV-Abstrahlung ablösen und bietet gegenüber Analog-Empfang eine höhere Programmauswahl. Auch hier ist der Einsatz von Gleichwellennetzen möglich. Außerdem bringt man pro TV-Kanal statt bisher 1 nun 3-4 TV-Programme unter. Während bisher analog die ARD im Band III (K5-11) sendet, sowie ZDF, Dritte und Privatsender im UHF-Bereich (K12-60) senden, soll auch zukünftig diese Aufteilung fortbestehen. So soll also zukünftig dann wohl im Band III ein ARD-Paket mit 3 Programmen, im UHF-Bereich ein ZDF Paket mit 4 Programmen und ein regionales Paket mit dem bisherigen Dritten und 3 weiteren Programmen, sowie 3-4 zusätzliche Pakete mit Privatsendern abgestrahlt werden.

Für DAB scheint die Planung also so auszusehen, dass K11 vollständig für DAB genutzt werden kann. K5-10 ist zunächst DVB-T vorbehalten, wird aber, da für das ARD DVB-T-Paket dank Gleichwellennetzen nur wenig Kapazität verwendet wird, auch für DAB einige Kapazitäten bereitstellen (vermutlich für Regionalpakete). Zukünftig sollen dann wohl 2 landesweite Ensembles, 1 bundesweites und mehrere regionale Ensembles abgestrahlt werden.